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Juli 16, 2021

Oldtimer sind im Kommen

Es scheint, als wäre alt das neue Neu in der Automobilbranche. Laut der Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT) ist das durchschnittliche Alter von Autos auf Großbritanniens Straßen auf 8,4 Jahre angestiegen. Das ist das höchste jemals festgestellte Alter und bedeutet, dass 10 Millionen Fahrzeuge Baujahr 2008 oder älter sind.

„Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf die Pandemie zurückzuführen, die den Kauf neuer Fahrzeuge 2020 praktisch ausgebremst hatte, weil die Besitzer sich dafür entschieden, ihre Autos länger zu fahren“, sagt SMMT Chief Executive Mike Hawes.

Die European Automobile Manufacturer’s Association (ACEA) berichtete ebenfalls, dass das Durchschnittsalter von Pkw in der EU nun bei 11,5 Jahren liegt, und das von leichten Nutzfahrzeugen in der EU bei 11,6 Jahren.

Weitere Quellen weisen auf zusätzliche Faktoren hin, die dazu beitragen. In einemArtikel für ThisisMoney.co.uk wird beispielsweise angenommen, dass „viele Autofahrer argumentieren werden, dass sie sich dazu entschieden haben, ihre momentan gefahrenen Autos länger zu behalten, um den Kauf ihres nächsten Fahrzeugs vor dem 2030 in Kraft tretenden Verbot des Verkaufs von Benzin- und Diesel-Pkw noch hinauszuzögern.“

In einem anderen ThisisMoney.co.uk Artikel führt Retro Motor Gründer Richard Aucock an, dass die hohe Kilometerleistung, die durch bessere Konstruktionsqualität, gesteigerte Effizienz und verbesserte Zuverlässigkeit moderner Autos erreicht werden kann, ebenfalls ein wichtiger Aspekt ist. Des Weiteren ist er der Meinung, dass auch ein anderer, weniger offensichtlicher Faktor berücksichtigt werden sollte: Oldtimer.

„In den letzten paar Jahren gab es einen riesigen Boom bei modernen Oldtimern, was bedeutet, dass sich insbesondere Modelle aus den 1980ern und 1990ern zu Sammlerstücken entwickelt haben“, sagt Aucock. Dies kommt zu dem fortwährenden konstanten Interesse an traditionellen Oldtimern noch hinzu.

Dieser Anstieg des durchschnittlichen Alters von Autos sowie der Trend hin zur Wartung bereits gekaufter Fahrzeuge, damit diese „von Liebhabern wertgeschätzt werden können, statt nur als alte Klapperkisten benutzt zu werden“, ist Aucock zufolge ein großer Segen für die Reparatur- und Karosseriebranche.

Da Fahrer ihre Fahrzeuge nun länger behalten, ist davon auszugehen, dass die Belastung für den Aftermarket größer werden wird. Service-Technikern wird zunehmend abverlangt werden, ältere Fahrzeuge mit einer größeren Bandbreite an Problemen zu warten.

Welche Fahrzeuge werden Sie also in diesem neuen Autozeitalter in Ihrer Werkstatt empfangen? Autodata ist dem nachgegangen. Wir haben unsere Enterprise Online-Werkstatt-Anwendung genutzt, um herauszufinden, welche vor-2000er Klassiker, modernen Oldtimer und „alten zuverlässigen“ Fahrzeuge in unseren Werkstätten im Geschäftsjahr 2021 am häufigsten gewartet wurden.

Nachfolgend führen wir die Autodata Top-10 aus den 60ern, 70ern, 80ern und 90ern an, die sich bei Fahrern großer Beliebtheit erfreuen sowie diejenigen aus den einzelnen Jahrzehnten, die am wahrscheinlichsten in Ihrer Werkstatt auftauchen werden. Außerdem verdient ein absoluter Klassiker aus den 1950ern besondere Erwähnung, der mehr als 60 Jahre, nachdem er das erste Mal vom Band gerollt ist, immer noch häufig in Werkstätten zu anzutreffen ist.

Das Älteste und Beste
Das älteste von Technikern in den letzten 12 Monaten unter Verwendung von Autodata gewartete Fahrzeug ist ein ultimativer britischer Klassiker: der 1959 Austin Mini/Morris Mini-Minor. Der Original-Mini wurde von der British Motor Corporation (BMC) produziert und in Longbridge, England, hergestellt. Später erfolgte die Produktion dann in Australien, Belgien, Italien, Malta, Portugal, Spanien, Südafrika, Jugoslawien und Lateinamerika.

Häufige Probleme bei diesem Auto sind Korrosion, eine Hinterradaufhängung, die nachgestellt werden muss, Schäden an der Karosserie durch Aftermarket-Räder mit zu großem Radstand sowie Funkenflug aufgrund einer nicht ordnungsgemäß im Kofferraum eingebauten Batterie.

Aus den 1960ern
1.) MG MGB (1967–1976)
2.) Fiat 500 (1965–1973)
3.) Volvo 142 (1968–1975)
4.) Volvo 121/Amazon (1968–1971)
5.) Morris Minor (1962–1974)
6.) MG Midget (1969–1974)
7.) Triumph TR6 (1969–1972)
8.) Jaguar E-Type (1968–1972)
9.) Citroën 2CV-4 (1968–1978)
10.) Saab 96 (1967–1976)

Das aus den 1960ern am häufigsten von Autodata Werkstätten gewartete Fahrzeug, das 2019 Platz Nummer 2 in den Top-10 der Sportwagen-Klassiker des Auto Express Magazins einnahm: der MG MGB. Mit der Version des MGB von 1967 wurde eine Reihe neuer Sicherheitselemente eingeführt, u.a. eine Sicherheitslenksäule, Seitenkennleuchten und Anti-Burst-Schlösser. Bei diesem Auto ist Rost das häufigste Problem.

Aus den 1970ern
1.) Citroën 2CV-6 (1970–1990)
2.) Land Rover Serie III (1971–1983)
3.) Volkswagen Transporter T2 (1971–1976)
4.) Alfa Romeo Alfetta (1978–1981)
5.) Volkswagen Transporter T3 (1979–1983)
6.) Volkswagen 1300 (1976–1979)
7.) MG Midget (1975–1980)
8.) MG MGB (1978–1980)
9.) Volkswagen 1200 (1970–1976)
10.) Triumph Spitfire (1974–1980)

Vom Automobile Magazine als „das französische Volksauto“ bezeichnet, war der 1970er Citroën 2CV-6 das am häufigsten in Werkstätten anzutreffende Auto der 1970er. Dem Fahrzeug wurden nach dem Citroën Ami Heckleuchten hinzugefügt, und es war das letzte Modell mit einer durchgehenden vorderen Sitzbank.

Das älteste leichte Nutzfahrzeug, für das in den vergangenen 12 Monaten Daten von Autodata verwendet wurden, entstammt ebenfalls diesem Jahrzehnt: der Late Bay Volkswagen Transporter T2. Mit seinem Spitznamen „Brotlaib“ wurde der markante Typ 2 anfänglich mit dem gleichen 1100er Motor wie der VW Käfer gebaut und erst später auf ein 1200er Modell aufgerüstet.

Aus den 1980ern
1.) Mazda MX-5 (1989–1993)
2.) Volkswagen Transporter T3 (1982–1990)
3.) Volvo 240 (1989–1993)
4.) Volkswagen Transporter T3 (1984–1990)
5.) Volvo 740 (1989–1990)
6.) Toyota Hilux (1988–1997)
7.) Peugeot 205 XUD7 (1983–1986)
8.) Volkswagen Golf II (1987–1991)
9.) Toyota Landcruiser (1988–1995)
10.) Mercedes-Benz 190 (1989–1993)

Der Mazda MX-5 der ersten Generation war das am häufigsten gewartete Auto aus den 1980ern. Von Car and Driver als die moderne Neuerfindung des Sportwagens gefeiert, tauchte der Mazda MX-5 im Laufe der Jahre 19-mal auf deren Liste der „10 besten Autos“ auf. Bis 2016 wurden eine Million Exemplare davon produziert, und der MX-5 hielt zu diesem Zeitpunkt den Guinness Weltrekord für das meistverkaufte Zweisitzer-Cabrio.

Der 1982er Volkswagen Transporter T3 war das am häufigsten gewartete leichte Nutzfahrzeug aus den 1980ern. Der T3 war vor 1983 luftgekühlt und wies die markanten runden Frontscheinwerfer früherer Transporter auf. Außerdem war dies die letzte Generation von Volkswagen mit Heckmotor.

Aus den 1990ern
1.) Volkswagen Transporter T4 (1990–1997)
2.) Opel/Vauxhall Astra-G (1998–2000)
3.) Volvo 940 (1995–1998)
4.) Mercedes-Benz SLK (1996–2000)
5.) Toyota Corolla (1997–2000)
6.) Nissan Micra (1992–2000)
7.) Land Rover Defender (1994–1999)
8.) Volvo 850 (1993–1997)
9.) Land Rover Discovery II (1999–2000)
10.) Mitsubishi Shogun/Pajero/Montero (1994–2000)

Der Volkswagen Transporter T4 war mit großem Abstand das am häufigste gewartete vor-2000er Fahrzeug in den Werkstätten, mit nahezu 14.000 Datenanfragen in den letzten 12 Monaten. Dies ist wahrscheinlich auf seinen Kultstatus zurückzuführen, der sowohl in seiner Vielseitigkeit als auch seiner Beliebtheit als Wohnmobil fest verwurzelt ist, sowie auf den sehr langen 14-jährigen Produktionslauf. Der T4 war der erste Volkswagen mit wassergekühltem Frontmotor.

Insgesamt
Die Top-5-Marken in Bezug auf Datenanfragen für vor-2000er-Fahrzeuge sind folgende:
1.) Volkswagen
2.) Volvo
3.) Toyota
4.) Mercedes-Benz
5.) Opel/Vauxhall

„Wir freuen uns sehr, dass so viele Klassiker und moderne Oldtimer mit unseren Daten in Werkstätten gewartet werden“, sagte der Managing Director von Autodata, Chris Wright. „Aufgrund der bevorstehenden Gesetzgebungsfristen für Elektro- und Hybridfahrzeuge gehen wir davon aus, dass Kunden ihre älteren Fahrzeuge länger denn je behalten werden“, sagt er.

Daher ist es umso wichtiger, im Hinblick auf Service-Daten für Fahrzeuge, immer auf dem Laufenden zu bleiben. „Service-Daten für Fahrzeuge bleiben nicht konstant“, sagt er. „Wir von Autodata aktualisieren unsere Informationen regelmäßig, um die Hersteller-Updates für 30 Jahre alte und ältere Fahrzeuge zu berücksichtigen. Alte Service-Handbücher reichen heutzutage nicht mehr aus, wenn Sie Ihren heißgeliebten Motor weiter problemlos am Laufen halten möchten!“

Die Online-Werkstatt-Anwendung von Autodata bietet Werkstätten umgehend Zugriff auf mehr als 34.000 Modelle von 142 Herstellern. Für weitere Informationen über Autodata, oder wenn Sie die Anwendung selbst ausprobieren möchten, besuchen Sie www.autodata-group.com

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