Stellen Sie sich vor, dass ein Fahrzeug mit einem zeitweise auftretenden Problem in Ihre Werkstatt gebracht wird, beispielsweise einem gelegentlichen Aussetzen des Motors. Das Fahrzeug war bereits in einer oder mehreren Werkstätten und es konnte bisher keine Lösung für das Problem gefunden werden. Der Kunde verliert langsam das Vertrauen in Kfz-Werkstätten und will das Fahrzeug einfach nur repariert haben. Wie verhalten Sie sich?
Sie beginnen wahrscheinlich damit, das Fahrzeug zu prüfen, um eine offensichtliche Fehlerursache oder ein fehlendes Teil festzustellen. Dann schließen Sie das Fahrzeug an Ihr Diagnosegerät an. Gehen wir einmal davon aus, dass keine dieser Prüfungen irgendwelche nützlichen Erkenntnisse hervorbringt. Es ist also wahrscheinlich an der Zeit, etwas tiefer in das Diagnoseverfahren einzutauchen, und so greifen Sie zum Schaltplan.
Aber bevor Sie das tun können, müssen Sie zunächst verstehen, was genau ein Schaltplan ist und wie man ihn liest.
Ein Schaltplan ist im Grunde genommen eine visuelle Repräsentation eines elektrischen Schaltkreises. Die Abstände zwischen den Punkten auf dem Schaltplan zeigen nicht die gesamte Verkabelung eines Fahrzeugs. Wenn Sie jedoch der Abbildung folgen, wird Ihnen genau angezeigt, wie die Bauteile im elektrischen System eines Fahrzeugs angeordnet sind.
Bis zum Ende des letzten Jahrhunderts standen Schaltpläne nur in gedruckten Werkstatthandbüchern zur Verfügung. Dies bedeutete, dass man sogar bei einem einfachen Fahrzeug aus den 1980er-Jahren manchmal der Linie mit dem Finger über mehrere Seiten hinweg folgen musste. Dabei war es natürlich leicht, die Verbindung, die man nachvollziehen wollte, zu verlieren. Die Tatsache, dass diese Schaltpläne normalerweise nicht in Farbe gedruckt waren, machte die Sache auch nicht leichter.
Computer haben dies geändert. In den 1990er-Jahren konnte man komplette Schaltpläne auf Bildschirmen zurate ziehen, wenngleich dies oftmals mithilfe von sperriger Hardware und Software auf Disks im Büro erfolgte. Später erleichterten Laptops und Tablets sowie cloudbasierte Software wie Autodata mit interaktiven Schaltplänen komplett in Farbe die Rückverfolgung von Fehlern noch mehr.
Benutzer können nun nach Bauteilen suchen, die Ansicht nach belieben vergrößern und verkleinern und sich durch ähnliche Abschnitte und andere relevanten Informationen klicken.
Jedes Diagramm wird vom aus Kfz-Mechanikern und technischen Zeichnern bestehenden internen Team erstellt und basieren auf OE-Daten. Das Zeichnen solcher Schaltpläne erfordert ganz spezielle Fähigkeiten und muss präzise erfolgen. Das Verfahren ist äußerst arbeitsintensiv und erfordert oftmals Verhandlungen in Bezug auf das Copyright der Fahrzeughersteller. Da diese Art von Diagrammen jedoch so wichtig für Mechaniker ist, wendet Autodata erhebliche Ressourcen für deren Produktion auf.
Diese moderne Art und Weise der Präsentation der Daten wird äußerst gern gesehen. Neben der schieren Anzahl an Diagrammen für jedes Fahrzeugmodell (für jedes Modell können bis zu 30 separate Schaltpläne vorhanden sein und zu den derzeit 290.000 Schaltplänen im System von Autodata kommen immer noch mehr hinzu) hat jede Referenz eine ganze Reihe von Steuergeräten, Sensoren, versteckten Sicherungen und Massepunkten, die während der Prüfung eines Schaltkreises gefunden und getestet werden müssen.
Erfahrene Techniker verfügen mindestens über eine Prüfleuchte und ein digitales Multimeter, um Spannungsversorgung, schlechte Masseanschlüsse sowie Bauteile selbst zu prüfen. Zu den anderen häufig verwendeten Werkzeugen zählen ein Gerät wie beispielsweise eine Prüfspitze, die Stromkreise zu Testzwecken mit einer Spannung von 12 V (oder 24 V) versorgen kann, sowie Oszilloskope, mithilfe derer Techniker „sehen“ können, was in einem Stromkreis geschieht, indem diese an die Drähte angeklemmt werden und eine Wellenform produzieren, die aufgezeichnet und auf Anomalien überprüft werden kann.
„Moderne elektrische Systeme und Kabelbäume werden immer komplexer und auch die erfahrensten Techniker fühlen sich manchmal ohne Unterstützung bei Reparaturen überfordert“, sagt Salim Arkadan, Principal Product Manager bei Autodata.
Er fügt hinzu: „Unsere ständig erweiterte Bibliothek aus suchbaren, interaktiven farbigen Schaltplänen unterstützt Fachleute im Kfz-Bereich bei deren Diagnoseverfahren, sodass sie Fehler jederzeit schnell zurückverfolgen können.“