Die fortwĂ€hrenden Auswirkungen von COVID-19 auf die Automobilbranche sind weltweit ein allumfassendes Problem. Um die Gesundheit und Sicherheit von Mitarbeitern weiterhin zu bewahren, haben viele Unternehmen wo immer möglich auf Homeoffice umgestellt. Von denen, die jetzt ins BĂŒro zurĂŒckkehren, entscheiden sich beim Weg zur Arbeit viele fĂŒr die Nutzung ihres eigenen Fahrzeugs â und nicht fĂŒr öffentliche Verkehrsmittel.
FĂŒr den Automotive-Aftermarket ist dies ein positives Signal, nachdem sich das Auftragsvolumen von Reparatur- und KarosseriewerkstĂ€tten aufgrund der geringeren Anzahl an Pendlern und stornierter Familienurlaube zunĂ€chst verringert hatte. Menschen Ă€ndern weiterhin ihre Fahrt- und Lebensgewohnheiten, weshalb AutowerkstĂ€tten, die ihr GeschĂ€ftsmodell bislang noch nicht angepasst haben, bereits erheblich ins Hintertreffen geraten sein könnten.
Im Rahmen des Solera-Webinars âCOVID-19: Whatâs Now and Whatâs Nextâ erklĂ€rte David Shepherd, Solera International Head of Business, dass die Branche mit unvorhergesehenen Herausforderungen konfrontiert ist, auf die nur wenige Unternehmen vorbereitet waren: âInnerhalb des Vereinigten Königreichs haben sich die AuftrĂ€ge um 70 Prozent reduziert. In anderen Teilen Europas sogar um 80 oder 90 Prozent.â
Da das Verkehrsministerium im Vereinigten Königreich die TĂV-Fristen fĂŒr Fahrzeuge, die am oder nach dem 30. MĂ€rz 2020 ablaufen, um sechs Monate verlĂ€ngert hat, gibt es fĂŒr Fahrer weniger GrĂŒnde fĂŒr eine Werkstattinspektion. Einige WerkstĂ€tten und Flottenmanagementunternehmen haben jedoch einen AufwĂ€rtstrend bei der Vor-Ort-DurchfĂŒhrung dieser Dienstleistungen festgestellt.
Solera Autodata verfolgt die internationalen COVID-19-Statistiken im Automobilbereich ĂŒber Autodata, seine Onlinelösung fĂŒr technische Daten, die von mehr als 85 000 WerkstĂ€tten in 132 LĂ€ndern genutzt wird.
In der zweiten Februarwoche setzte international ein RĂŒckgang des Auftragsvolumens von WerkstĂ€tten ein. Die weltweit am wenigsten aktive Woche fĂŒr WerkstĂ€tten war die Woche ab dem 6. April, in welcher die Zahl der aktiven Nutzer, die Technische Daten in Anspruch nahmen, gegenĂŒber der ersten Februarwoche um 44 Prozent zurĂŒckging. Im selben Zeitraum sank die Gesamtnutzung des Kontos um 38 Prozent â was darauf hindeutet, dass einige gröĂere WerkstĂ€tten Mitarbeiter nach Hause geschickt oder die Arbeitszeiten gestaffelt haben.
Zu den am stĂ€rksten betroffenen LĂ€ndern gehören Neuseeland, SĂŒdafrika, Spanien und Frankreich, die allesamt einen RĂŒckgang der WerkstattaktivitĂ€t um mehr als 50 Prozent verzeichneten.
Land | RĂŒckgang zwischen 3. Februar und 6. April |
---|---|
Neuseeland | 80 % |
SĂŒdafrika | 68 % |
Spanien | 52 % |
Frankreich* | 44 % |
Irland | 44 % |
Norwegen | 43 % |
Belgien | 42 % |
Vereinigtes Königreich* | 33 % |
Griechenland | 33 % |
*Ăberseegebiete und Gebietskörperschaften ausgenommen
Auch die Gesamtzeit, in der WerkstĂ€tten online auf Daten zugreifen, hat sich seit Beginn der Krise dramatisch verringert. Die Woche ab dem 3. Februar stellte einen Höhepunkt in Bezug auf die Zeit dar, die fĂŒr die Recherche technischer Reparaturdaten aufgewendet wurde. In der Woche ab dem 6. April hatte sich diese um 61 Prozent reduziert. Seither ist dieser Branchenwert jedoch fast wieder auf das vor COVID gemessene Niveau gestiegen, wobei die Woche ab dem 8. Juni hinsichtlich der Zeit, die die Kfz-WerkstĂ€tten mit dem Zugriff auf SchaltplĂ€ne, WartungsplĂ€ne und andere Autodata-Onlineinformationen verbrachten, mit Anfang Februar vergleichbar ist.
Michael Landless, Autodata Head of Product, ist aufgrund des AufwÀrtstrends zwar optimistisch, warnt aber davor, diese Daten als eine vollstÀndige Erholung der WerkstÀtten zu deuten:
âDies könnte auf komplexere technische Probleme zurĂŒckzufĂŒhren sein, die in den WerkstĂ€tten aufgrund von Fahrzeugen, die wĂ€hrend des Lockdowns inaktiv oder nicht ausgelastet waren, zum Vorschein kommen.â
Insgesamt liegt die Anzahl der aktiven Autodata-Nutzer bei fast 98 Prozent des Wertes von vor der Krise, wobei die Anzahl der Seitenaufrufe derzeit bei 94 Prozent liegt. Zum Teil spiegelt dies eine neue verstĂ€rkte Inanspruchnahme des Autodata-Produkts wider, da WerkstĂ€tten Onlinetools entdecken, die ihnen dabei helfen, sich an die âneue NormalitĂ€tâ anzupassen.
âIch bin schon lange in dieser Branche tĂ€tig und war immer stolz, ein Teil davon zu sein â in diesem Augenblick bin ich auf die Branche sogar noch stolzer als je zuvorâ, so Shepherd. âTagtĂ€glich erleben wir Beispiele dafĂŒr, wie Kollegen aus der gesamten Branche zusammenkommen â Versicherer, die eng mit WerkstĂ€tten zusammenarbeiten, WerkstĂ€tten, die mit Teileherstellern kooperieren. Eine offene, kontakt- und berĂŒhrungslose digitale Kommunikation ist dabei der zentrale Aspekt. Ich glaube, dass es eine digitale Beschleunigung geben wird â und mit dem Aftermarket muss sie beginnen.â
Autodata hat sein Onlineangebot weiter verbessert: Seit dem Beginn des Lockdowns sind 427 neue Fahrzeugvarianten hinzugefĂŒgt und 10 245 Technische Informationen aktualisiert worden; dies umfasst Autos, leichte Nutzfahrzeuge und MotorrĂ€der.
WĂ€hrend sich der Markt weiterhin der neuen NormalitĂ€t anpasst, können Sie sich darauf verlassen, dass Autodata die maĂgeblichen Informationen liefert und den BedĂŒrfnissen Ihrer Werkstatt entgegenkommt.